Eine solche Zone müsste überdies breit genug sein, um Gefechte zu verhindern – möglicherweise 10 bis 20 Kilometer. Die bisherige Erfahrung mit der OSZE-überwachten "Kontaktlinie“ im Donbas zeigte, dass wenige Hundert Meter Abstand nicht ausreichten, um Verstöße gegen den Waffenstillstand zu verhindern. Putin hat mehrfach klargestellt, dass Russland keine Verhandlungen über einen Waffenstillstand führen wird, solange die Ukraine ihre Ansprüche auf die annektierten Gebiete nicht aufgibt. Zudem betrachtet Russland nicht nur die Ukraine, sondern die gesamte NATO – und damit auch Deutschland – als Konfliktpartei. Die Wahrscheinlichkeit, dass das russische Regime Nato-Truppen an der Front akzeptiert, ist daher äußerst gering.
Während der Plan, europäische Truppen zur Friedenssicherung in der Ukraine einzusetzen, auf den ersten Blick Hoffnung auf eine Entspannung der Lage macht, stehen diesem Szenario erhebliche politische, militärische und praktische Hindernisse entgegen. Ohne konkrete Vereinbarungen zwischen Russland, der Ukraine und internationalen Partnern bleibt dieser Vorschlag vorerst ein theoretisches Gedankenspiel.